18.10.2022
Mitte Oktober 2022 kommen endlich die ersten MG4-Vorführwagen zu den Händlern und ich kann einen Termin für eine Probefahrt vereinbaren. Es ist derselbe Händler, bei dem ich bereits Mitte August eine Probefahrt mit dem MG5 gemacht habe.
Als ich beim Handler – oder inzwischen sind das ja „Agenten“ – ankomme, steht ein Vorführ-MG4 Standard in Farbe „Pebble Black“ an der Ladesäule. Ich parke meine ZOE daneben, um einen direkten Größenvergleich zu haben, siehe Bild oben.
Der MG4 wirkt optisch etwas breiter, etwas niedriger und auch ein kleines bisschen länger als die ZOE.
Stimmt alles! Hier die genauen Maße zum Vergleich:
MG4 | ZOE | |
Breite mm | 1836 | 1730 |
Höhe mm | 1504 | 1562 |
Länge mm | 4287 | 4084 |
Scheint nicht viel zu sein, macht aber gerade innen einen fühlbaren Unterschied, wie wir noch sehen werden.
Auf dem Gelände stehen noch ein paar MG4 in den Farben „Dover White“ und „Fizzy Orange“:
Jaha, das Orange knallt ganz schön rein, was? Mir gefällt jedoch das Weiß besser, ich muss in meinem Alter nicht mehr um jeden Preis auffallen. Außerdem kostet alles außer „Dover White“ gleich mal wieder 650,- € mehr.
Das ungewöhnlich geformte Heck mit seiner hervorstehenden Kante ist schon durchaus gewöhnungsbedürftig. Die „Luxury“-Ausführung setzt noch einen drauf: Sie hat am Heck oben einen auffallenden, in der Mitte geteilten Spoiler, den ich sehr seltsam – um nicht zu sagen: albern – finde:
Aber jeder Jeck ist anders. Ich bin sicher, der geteilte Spoiler wird seine Aficionados finden.
Die Formalitäten sind schnell erledigt. Meine Daten liegen ja vom der MG5-Probefahrt noch vor. Ich muss nur nochmal kurz meinen Führerschein zeigen. Nicht, dass der inzwischen eingezogen worden wäre. Die Gefahr ist allerdings sehr gering.
Die Türgriffe des MG4 stehen deutlich hervor. Nicht wirklich elegant. Zum Öffnen drückt man da einen kleinen Knopf im Griff, das kenne ich von meiner ZOE.
Endlich hat es mal jemand kapiert, dass man ein Elektroauto nicht extra starten muss. Nicht per Startknopf und schon gar nicht per Schlüssel, soll es ja auch noch geben. Beim MG4 reicht es, sich mit dem „Schlüssel“ in den Wagen zu setzen und kurz auf die Bremse zu tippen, damit der Wagen in Fahrbereitschaft geht. Das finde ich gut.
Oberlehrer:innen mögen jetzt einwenden: Was ist der Unterschied zwischen dem Drücken eines Startknopfs und dem Antippen eines Pedals? Nun, antworte ich, um einen Startknopf zu drücken, müsste ich mich etwas vorbeugen, da dieser meist in ungünstiger Höhe am Armaturenbrett angebracht ist. Das Bremspedal hingegen befindet sich da, wo meine Füße ohnehin schon sind, wenn ich sitze. Ich muss nicht extra hinschauen oder mich verrenken. Auch muss ich vor Fahrtbeginn sowieso auf die Bremse treten, denn der MG4 beginnt zu kriechen, sobald der Fahrmodus „D“ eingestellt wird.
Ich empfinde dieses Verfahren ohne Startknopf als erheblich „natürlicher“ und bin sicher, es geht so schnell in Fleisch und Blut über, dass ich den Start anderer E-Autos mittels irgendeiner Extra-Aktion nach sehr kurzer Zeit befremdlich finden werde. Nicht-E-Autos starte ich gar nicht mehr. ;-)
Ich setze mich rein und schließe die Fahrertür. Wow. Das gibt ein so sattes Geräusch, dass ich das gleich nochmal mache: Tür auf, Tür zu. Grins. Im Vergleich dazu klingen die Türen meiner ZOE beim Schließen fipsig, blechern und dünn.
Was bedeutet das? Wahrscheinlich doch, dass die Türen des MG4 besser gedämmt sind. Was gut ist. Nun ist ein Türgeräusch allein natürlich kein Entscheidungskriterium. Aber, irrational wie das sein mag, es ist einer dieser vielen Faktoren, die die Gesamtanmutung spürbar beeinflussen. Ich bin für guten Türensound empfänglich. Vielleicht sagen jetzt die Spoilerfreaks: Ah, ein Türensoundfreak – wie albern. Aber hör doch mal:
Wump. / Kleng!
Wump ist besser. ;-)
Den Innenraum und besonders das Cockpit mag ich sofort. Keinerlei Schnickschnack. Klare, gerade Linien. Und ein „Tacho“ hinter dem Lenkrad, da, wo es meiner Meinung nach auch hingehört.
Das da unten sind keine Sportpedale, sondern meine Schuhe.
Das hat nichts mit Gewohnheit zu tun. Mein Fiat Multipla BiPower selig hatte das Tacho auch eher mittig, also von Fahrerperspektive aus rechts, und ich musste immer den Kopf zur Seite drehen, um da was abzulesen. Das würde mich auch beim Tesla M3 nerven. Ergonomisch ist das nicht.
Optimierungsbedarf gäbe es im MG4 sowohl beim „Tacho“ als auch beim Infotainment-Screen hinsichtlich der Spiegelungen. Da wären matte Oberflächen besser. Ich musste mich beim Fotografieren etwas verrenken, damit nicht nur meine gespiegelte weiße Handyhülle zu sehen ist.
Sehr gut finde ich das Vorhandensein von Hardware-Tasten unterhalb des Infotainment-Screens zur Ansteuerung wichtiger Funktionen. Das ganze Screen-Getouche mit immer gleichem tastsensorischen Non-Feedback ist eine Seuche.
Fahrstufenschalter als runder Knopf ist OK, ich bin die Hebelei in der ZOE auch langsam leid (obwohl das sehr intuitiv ist). Rechts daneben seht ihr einen Schalter für Auto-Hold, sehr praktische Funktion.
Im MG4 ist deutlich mehr Platz als in meiner ZOE. Meiner Liebsten fällt es auch sofort auf, als sie sich später hineinsetzt. Außen ist der MG4 ja nur 10cm breiter als die ZOE, aber das macht innen doch erstaunlich viel aus. Es fühlt sich tatsächlich eine Klasse größer an. Und obwohl der MG4 6cm niedriger ist, ist genug Kopffreiheit für meine 1,82m.
Hinten kann ich ebenfalls noch gut sitzen, jedenfalls links und rechts. In der Mitte muss ich leicht den Kopf einziehen. Die hinteren Sitze haben nach hinten stark schräg abfallende Sitzflächen – ein guter Trick, um die Passagiere niedriger zu platzieren, aber durchaus bequem.
Ablage- und Verstaumöglichkeiten für jede Menge Kleinkram gibt es etliche, mehr als in der ZOE. Sehr bequem die Handyablage vor dem Fahrstufenschalter. Der MG4 Standard hat ja kein Navi, so dass man hier auf Android Auto oder Apple CarPlay angewiesen ist.
Als erstes fallen mir die Rundungen der Radkästen auf. Die wirken doch ziemlich wuchtig und schränken den Platz in der Breite deutlich ein. Die ZOE hat das so nicht.
Dafür ist der Kofferraum des MG4 tiefer. Mein Reiseharmonium passt da mit Platz längs rein. In der ZOE ging das nur gerade so.
Hier noch ein Bild mit umgeklappten Rückbanklehnen:
Oben auf dem Bild mit den Türgriffen sieht man auch den Ladeanschluss. Er ist beim MG4 hinten links, was in einem Land mit Rechtsverkehr eher ungünstig ist. Bei Ladesäulen am Straßenrand wäre ein Ladeanschluss rechts klar bequemer.
Jetzt fahre ich aber erstmal los. Diesmal eine andere Strecke als mit dem MG5, nämlich zu uns nach Hause. Ich will ausprobieren, ob ich den MG4 mit seinem hinten links angebrachten Ladeanschluss so vor unserem Haus parken kann, dass vom Standplatz aus die Wallbox mit meinem 8m-Ladekabel erreicht wird. Die Verhältnisse sind da wegen einer Art Treppenaufgang etwas ungünstig bei uns. Mit einem Nasenlader wie der ZOE oder dem MG5 ist das kein Problem, die kann ich mit der Nase direkt vor die Stufen fahren.
Also auf nach Hause, das sind ca. 18km über Land.
Ehe ich es später vergesse: Es passt. Ich kann den MG4 so vor dem Haus parken, dass das Ladekabel von der Wallbox bis zur Ladebuchse reicht. :-)
Die Lenkung im MG4 ist leichtgängiger als in der ZOE, ich finde das angenehmer. Das Kunststoff-Lenkrad des Standardmodells hat mich nicht wirklich gestört, es hatte genug Grip.
Die Sicht nach vorn ist im MG4 besser als in unserer ZOE, weil die A-Säulen das Blickfeld besonders nach links weniger versperren. Sehr schön. In der ZOE muss ich mich in engen Linkskurven oder beim Linksabbiegen oft richtig nach vorn beugen, um freie Sicht zu haben.
Die Sicht nach hinten ist leider etwas schlechter, weil die Heckscheibe kleiner ist und das Dach stärker abfällt. Hier ein Blick in den Rückspiegel:
Ich konnte die Verkehrssituation hinter mir aber jederzeit gut genug erkennen.
Der MG4 liegt satt auf der Straße. Ich hatte bisher noch kein Auto mit Hinterradantrieb. Sehr schön.
Die verschiedenen Fahrmodi probiere ich mal kurz durch, aber der Verkehr auf der von mir gefahrenen Strecke erlaubt keine großen Experimente oder Beschleunigungstests. Sie fühlen sich deshalb alle sehr ähnlich an.
Interessanter sind die unterschiedlichen Rekuperationsstufen. Auf der niedrigsten rekuperiert der MG4 Standard mit max. 5%. (Die Leistungsanzeige im „Tacho“ gibt leider nur Prozente aus. Wir gucken gleich mal, was das in etwa für eine Leistung darstellt.) Das ist schon fast ein bisschen wie Gleiten/Segeln; die Verzögerung ist sehr gering. Wenn man bremst, geht die Rekuperationsleistung hoch. So soll es sein.
Auf der mittleren „Normal“-Stufe sind es so 13-15% Leistung, die der MG4 zurückgewinnt, wenn man den Fuß vom Strompedal nimmt. Das ist in etwa das Niveau unserer ZOE. Er verzögert spürbar, aber nicht besonders stark.
Stark geht es mit Stufe 3, da habe ich um die 20% in der Anzeige gesehen. Ich glaube, dabei gehen dann auch die Bremslichter an. Sollten sie jedenfalls. Es ist dennoch kein One-Pedal-Driving, denn der MG4 verzögert nicht bis zum Stand. Die letzten paar km/h muss man bremsen.
Ich finde diese drei Stufen praktisch und ausreichend. Sie unterscheiden sich hinreichend deutlich voneinander, so dass man je nach Vorliebe und Verkehrssituation die für einen selbst optimale finden und einstellen kann. Allerdings vermisse ich hierfür einen Hardware-Schalter, wie die KERS-Wippe beim MG5. Die Rekuperationsstufen lassen sich im MG4 nur im Infotainment-Screen wechseln.
Schauen wir nochmal nach den Rekuperationsleistungen. Als erstes stellt sich die Frage, was in der Momentanleistungsanzeige 100% wären. Ich gehe mal von der Motorleistung aus, die ist beim Standard mit 125kW angegeben. Sofern das zutrifft, hätten wir in Stufe 1 ca. 6,25kW, in Stufe 2 ca. 18,75kW und in Stufe 3 ca. 25kW Rückgewinnung. Beim expliziten Bremsen mehr, aber das versäume ich auf der Probefahrt zu testen. Also ich bremse schon, aber achte dabei nicht auf die Leistungsanzeige. ;-)
Ich bin nämlich anderweitig beschäftigt, vor allem mit dem Spurhalteassistenten und dem ACC.
Suboptimal: Der Aktivierungsknopf für ACC ist rechts neben der linken Lenkradwippe angeordnet, also weiter innen im Lenkrad.
So muss ich mit dem linken Daumen über die Wippe greifen, das finde ich umständlich. Ich bin da bewegungstechnisch leider etwas eingeschränkt.
Die Funktion der Wippe erschließt sich mir auch nicht gleich und offenbar auch nicht vollständig. Eigentlich will ich bei aktivem ACC die Geschwindigkeitsvorgabe manuell ändern. Das will mir nicht gelingen.
Beispiel: Ich fahre 80, aktiviere ACC und möchte nach einiger Zeit aber ein höheres oder niedrigeres Tempo vorgeben. Mit der Wippe links funktioniert es nicht. Mit links/rechts kann ich den Abstand in drei Stufen regeln. Mit oben/unten passiert gar nichts, zumindest bemerke ich nichts, und auch die Anzeigen ändern sich nicht. Hm. Ich schalte dann immer ACC aus, beschleunige oder verzögere auf Wunschgeschwindigkeit und schalte ACC wieder ein. Sehr umständlich, aber vielleicht stelle ich mich nur zu blöd an.
Was ich auch nicht finde, ist eine Resume-Funktion, mit der man ACC direkt mit der zuletzt eingestellten Geschwindigkeit aktivieren kann. Immer, wenn ich ACC einschalte, nimmt er die gerade gefahrene Geschwindigkeit als neue Vorgabe. Sollte es das im MG4 wirklich nicht geben, wäre das ein echtes Manko.
Wozu ich das brauche? Oft habe ich in der ZOE den Tempomaten auf einem bestimmten Wert für außerorts, sagen wir, auf 80. Dann kommt eine Ortsdurchfahrt, ich schalte ihn aus, er merkt sich die 80, und wenn ich ihn mit Resume wieder einschalte, beschleunigt er von selbst wieder auf diese 80. Strompedal treten ist lästig, ich regle extrem viel mit dem Tempomaten. ;-)
Später lese in der englischsprachigen MG4-Bedienungsanleitung, wie das ACC im MG4 zu bedienen ist:
Use the accelerator pedal to reach the desired speed, press the adjustment switch (1), and then release the adjustment switch and accelerator pedal, so that the vehicle will cruise at the desired speed.
Das war meine Methode. Oder Moment. Doch nicht ganz, denn ich habe nicht den „adjustment switch“, also die Wippe, gedrückt, sondern den „pilot switch“.
When the adjustment switch is moved upward and held, the target speed will increase until the required set speed appears on the instrument, and then release the switch. When it is determined that there is no vehicle ahead or the vehicle ahead exceeds the preselected following distance, the vehicle speed will increase to the set speed.
[…]
When the adjustment switch is moved downward and held, the target speed will decrease until the required set speed appears on the instrument, and then release the switch, the vehicle speed will decrease to the set speed.
Aha, man muss die Wippe also gedrückt halten, das ist der Trick.
Aber dann kommt noch dies hier:
When the target speed is adjusted by using the adjustment switch, it will change by 5 mph each time the switch is moved briefly; When the switch is moved and held, the target speed will continue to rise or fall at 1 mph until the switch is released.
Hmmm, als ich den switch briefly gemoved, also kurz gedrückt, habe, passierte da nichts von wegen 5er-Schritte.
Vielleicht ist das bei den Briten anders. Oder die Software wurde inzwischen verschlimmbessert. Auf der Abbildung im englischen Manual hat der „Adjustment Switch“ auch nur Pfeile nach oben und unten. Die Abstandsanpassung ist dann aber mit links-rechts beschrieben. Egal.
Nachtrag 23.10.2022: MG macht aus den Bedienungsanleitungen ein unnötiges Geheimnis: Man benötigt eine FIN, um sie auf deren Website einzusehen bzw. herunterzuladen. Da ich noch keine FIN habe, komme ich auf diesem Weg da leider nicht ran. Dann eben auf anderem Weg. Hier ist die MG4-Bedienungsanleitung auf deutsch. :-)
Das ist aktuell eine der Schattenseiten des MG4. Es beginnt damit, dass der Spurhalteassistent bei jedem Start aktiv ist, egal, ob ich ihn zuletzt ausgeschaltet habe oder nicht.
Während der Fahrt ist er mir eindeutig zu ruppig. Ein paarmal muss ich mit richtig Kraft dagegenhalten, weil ich anderer Meinung über die einzuhaltende Fahrtrichtung bin. Da ging der Spurhalteassistent im MG5 deutlich sanfter zu Werke.
Die Krone aber ist, dass er selbst dann noch aktiv bleibt, als ich ihn während der Fahrt ausschalte. Im Info-Screen ist der entsprechende „Schalter“ OFF, das Symbol im „Tacho“ ist gelb (was immer das heißt), trotzdem hört er nicht auf, einzugreifen.
Ich bin hochgradig irritiert und schalte ihn mehrfach ein und wieder aus. Er mag das Abschaltsignal anscheinend nicht. Erwacht hier gerade eine KI zu Bewusstsein?
Ganz sicher bin ich mir im Nachhinein nicht, aber es kann sein, dass der Spurhalteassistent mal aus blieb, als ich ihn nach einem Neustart des Wagens bereits vor dem Losfahren ausgeschaltet habe. Die genauen Rahmenbedingungen sind mir entgangen. Vielleicht gibt es da auch ein Zusammenspiel von ACC und Spurhalteassistent, das ich nicht entwirren kann.
Auf jeden Fall werde ich im MG4 diesen Assistenten immer ausschalten, auch immer wieder bei jedem Start, wenn es sein muss. Wie das Fußgängerwarngeräusch bei der ZOE… Irgendwann geht einem diese Bewegung ins Rückenmark über, ab dann ist es ein Reflex.
Es bleibt zu hoffen, dass das ein Softwareproblem ist, das MG ziemlich schnell löst.
Auch im Stand bei ausgeschalteter Klimaanlage ist innen ein leise säuselndes Geräusch zu hören, von irgendwo vorn, wie ein leicht drehender Lüfter. Sehr leise zwar, aber doch zu hören. Ich weiß nicht, was das ist.
Während der Fahrt nehme ich deutlich eine sehr tieffrequente Geräuschkulisse wahr, wie ein Sub-Bass im Mix. Das hatte bisher noch kein von mir gefahrenes E-Auto. Meiner Liebsten fällt es auch sofort auf. Sie findet es irgendwie gut, aber mich irritiert es eher. Elektroautos haben leise zu sein. Punkt. Vielleicht sind es die Reifen?
An den Einstiegen gibt es unten eine ziemlich breite Kante.
Ich stoße da beim Aussteigen mit der Wade an. Um blaue Flecke und schmutzige Kleidung zu vermeiden, muss ich mein Ausstiegsbein relativ weit nach außen strecken. Weil dabei dann mein Oberschenkel auf der linken Sitzkante aufliegt, ist das etwas unangenehm. Zudem sieht es so aus, als arbeitete ich im Ministry of Silly Walks.
Beim Einsteigen stört die Kante nicht, nur beim Aussteigen.
Die Feinheiten der Klimaanlage lassen sich sehr übersichtlich im Info-Screen einstellen:
Auch die Energieverbrauchshistorie ist optisch gut aufbereitet:
Das „Intelligente Aufwärmen der Batterie“ würde ich im Alltag immer ausschalten und nur bei wirklichem Bedarf aktivieren.
Am Ende meiner rund 45km-Probefahrt habe ich folgende Daten im „Tacho“ stehen:
Ein Verbrauch von 15,1 kWh/100km kann sich sehen lassen, aber beachtet auch die Durchschnittsgeschwindigkeit von nur 28 km/h. Das war eher eine Schleichfahrt.
Ich bin tatsächlich sehr angetan. Der MG4 ist ein feines Teil, mindestens eine Klasse besser als unsere aktuelle ZOE.
Die Probefahrt bin ich angetreten mit einer inneren Haltung von „Eigentlich habe ich mich bereits für den MG5 entschieden, aber ich lasse mich vom MG4 mal überraschen.“ Diese Überraschung ist tatsächlich schon mit der Standard-Variante gelungen.
Zwei Dinge waren für mich besonders wichtig: Komme ich vom Stellplatz an unsere Wallbox? Reicht der Kofferraum für unsere Bedürfnisse? Beide Fragen lassen sich erfreulicherweise mit JA beantworten.
Dann braucht es ja keinen Kombi. Und der MG4 ist das technisch modernere Fahrzeug, renitenter Spurhalteassistent hin oder her. Da die Lieferzeit aktuell 9 Monate beträgt, ist es wahrscheinlich, dass bis zur Auslieferung noch etliche Bugs gefixt werden. Dafür sorgen jetzt die Erstbesteller. Danke dafür, ihr Tapferen und Geduldigen! Ich hab das alles mit meiner ersten (2013er) ZOE schon durch und muss es nicht unbedingt nochmal durchleiden. Lasst die Jüngeren ran!
Dann werde ich den MG4 wohl jetzt bestellen. Stay tuned!