MG4 Electric Blog

Elektroauto MG4

Dänemark 2023

25.06.2023

MG4 Electric in Dänemark am Strand bei Sonnenuntergang

Vor gut einem Jahr waren wir mit unserem damals noch gefahrenen Elektroauto ZOE das erste Mal in Dänemark, auf der Nordseeinsel Rømø. Das ging trotz der fehlenden Schnellladefähigkeit der ZOE R110 (max. 22kW AC, kein CCS) recht gut.

In diesem Jahr fahren wir da wieder hin, nun mit dem MG4 Electric Comfort. Es ist unsere erste richtige Fernreise mit dem MG4, wenn man Fernreise als eine Langstreckenfahrt definiert, bei der man unterwegs nachladen muss, um das Ziel zu erreichen. Der MG4 bietet deutlich mehr Reichweite und viel höhere Ladegeschwindigkeit als die ZOE selig. Kommt das gut? Das kommt gut!

Hinfahrt

Wir starten von unserem Dorf bei Hannover mit 100% SOC und fahren zunächst über die A7 ca. 190km bis nach Bönningstedt, nördlich kurz hinter Hamburg gelegen. Dort machen wir eine ausgedehnte Mittags- und Kaffeepause bei Freunden.

Auf der Autobahn stelle ich den ACC auf 120km/h und lasse laufen. Das ist sehr entspannend, zumal die Geräuschkulisse im MG4 Electric auch bei diesen Geschwindigkeiten erfreulich dezent bleibt.

Der Verbrauch liegt dabei trotz Ganzjahresreifen und eingeschalteter Klimaanlage um die 18kWh/100km. Sehr schön.

Google leitet uns wegen eines Staus im Elbtunnel über die B75 quer durch Hamburg, ziemlich nervig. Aber wir kommen noch am späten Vormittag in Bönningstedt an.

Weil wir uns so selten sehen, das Wetter so gut und der Garten so herrlich lauschig ist, ist es schon später Nachmittag, als wir aufbrechen.

Mit der ZOE mussten wir 2022 hier schon zwischenladen. Der Akkustand des MG4 Comfort lässt uns lächeln und entspannt weiterfahren.

Laden in Flensburg

Wie ich es immer vor Fernfahrten mache, suche ich mir geeignete Ladestationen für Zwischenladungen vorab heraus. Kriterien sind ein möglichst niedriger Strompreis sowie bequeme und sichere Erreichbarkeit.

Nach Rømø können wir entweder über Flensburg oder über Husum fahren. In beiden Orten gibt es Shell HPC, an denen wir mit Freshmile günstig laden können. Wir entscheiden uns in Anbetracht der fortgeschrittenen Tageszeit für die schnellere Route über die A7/Flensburg.

Bis zum Shell HPC in Flensburg sind es nochmal rund 150km. Macht eine Gesamtstrecke vom Start an von rund 340km. Elektromobile Anfänger könnten etwas nervös werden, aber mit dem 64kWh-Akku des MG4 Comfort ist das gut zu schaffen. Ich reduziere allerdings die Reisegeschwindigkeit nach ungefähr der Hälfte der Strecke auf 100km/h.

Der HPC befindet sich in der Friesischen Str. 191. Als wir mit 4% SOC ankommen, sind beide Ladesäulen frei, allerdings leuchten beide Seiten der linken Ladesäule rot, die scheint also komplett ausgefallen zu sein. Wir nehmen die rechte, grün leuchtende Säule. Ich stecke das ziemlich fette und schwere Ladekabel in den Ladeanschluss des MG4 Electric ein und halte meine Freshmile-Karte vor den Kartenleser. Die Karte wird erkannt und akzeptiert. Das ist schonmal sehr gut.

Dann unterhalten sich Säule und MG4 eine Weile über die Lademodalitäten. Schließlich teilt die Säule auf ihrem Display mit, das hätte irgendwie nicht geklappt. Hm. Ich halte meine Karte ein weiteres Mal vor den Leser. Gleiches Spiel, gleicher Ablauf, gleiches Ergebnis.

Bekanntermaßen ist es ein Zeichen von Wahnsinn, immer wieder das Gleiche zu tun und auf ein anderes Ergebnis zu hoffen. Also verändere ich etwas, indem ich den Stecker aus dem Auto ziehe, kurz warte, wieder einstecke und den Ladevorgang erneut starte. Diesmal klappt es. Muss man nicht verstehen, nur dankbar akzeptieren.

MG4 Electric am Shell HPC in Flensburg

Frage aus den hinteren Reihen: Wow, ihr traut euch was, da mit nur 4% anzukommen! Was wäre denn gewesen, wenn beide Säulen nicht funktioniert hätten?

Nun, dann wären wir 100m weiter zum nächsten HPC bei McD gefahren. Das wäre da zwar deutlich teurer geworden, aber gestrandet wären wir nicht.

Bio-Laden

Der Standort des Shell HPC in Flensburg ist super, denn schräg gegenüber ist ein Denns Biomarkt, in dem wir gleich noch ein paar für unseren Urlaub benötigte Sachen einkaufen können.

Als wir damit fertig sind und wieder am Auto ankommen, ist der Akku bereits auf 93% SOC geladen. Ich beende den Ladevorgang und wir fahren direkt weiter.

Ladeprotokoll am Shell HPC in Flensburg

Nach Rømø

Von Flensburg nach Rømø sind es nur noch 86km. Fast alles ist Landstraße, die wir total entspannt mit den hier erlaubten max. 80km/h entlanggleiten. Der Verbrauch sinkt entsprechend auf unter 16kWh/100km. Und ich darf schonmal vorgreifen: Wir müssen in unserer Woche auf der Insel nicht nachladen und kommen mit der Akkuladung aus Flensburg auf dem Rückweg locker wieder bis nach Flensburg. :-)

Auf Rømø

Ach, wir haben ja solches Glück mit dem Wetter! Es ist Mitte Juni, und die ganze Woche unseres Aufenthalts ist Sommerwetter wie aus Kindheitsträumen. Sommer am Meer! Herrlich. Wir genießen es und entspannen uns wie selten.

Unser gemietetes Ferienhäuschen in Kromose ist klein, aber sehr gemütlich.

Ferienhaus auf Rømø

Am Strand

Von Kromose bis zum endlosen Strand in Lakolk sind es rund 9km. Wir machen es uns zur Gewohnheit, täglich zu einem ausgedehnten Strandspaziergang und allabendlich zum Sonnenuntergang dorthin zu fahren.

Hier darf man mit dem Auto auf den Strand. Das wurde uns letztes Jahr beinahe zum Verhängnis, als wir uns in einem Streifen losen Sandes mit der ZOE festfuhren. Diesmal bin ich vorsichtiger und bleibe schön am Rand, wo der Sandboden fest ist.

MG4 Electric am Strand

MG4 Electric und Wohnmobile am Strand

Sonnenuntergang am Strand in Lakolk

Die Kilometer läppern sich durch die täglichen Fahrten, aber nachladen müssen wir wie gesagt in unserer Urlaubswoche nicht. Obwohl wir könnten. Mittlerweile gibt es in Lakolk und in Havneby sogar CCS-Schnelllader, zwar nur mit 50kW, aber immerhin. Doch es reicht auch so und wir müssen hier keinen teuren dänischen Strom in unser Auto fließen lassen.

Rückfahrt

Weil es in unmittelbarer Nähe des Shell HPC in Flensburg den Denns Biomarkt gibt, wollen wir auf der Rückfahrt da wieder eine Ladepause machen. Wir fahren an einem Samstag zurück und können uns so gleich wieder für den Sonntag zu Hause mit Lebensmitteln versorgen.

Unser MG4 Comfort zeigt Samstag früh noch eine Reichweite von 110km an. Bis Flensburg sind es wieder 86km auf gemütlich zu fahrenden Landstraßen, das sollte kein Problem sein. Wird es auch nicht.

Laden in Flensburg II

Wieder sind beide Säulen frei, als wir ankommen. Die linke leuchtet immer noch rot. Nach einer Woche sollte sie mal repariert sein, aber der Fachkräftemangel…

Wir nehmen wieder die rechte Säule und dort wieder den linken Ladeplatz. Der MG4 hat den Ladeport ja hinten links. Wenn links jetzt besetzt wäre und wir den rechten Ladeplatz nehmen müssten, wäre das blöd: Parken wir vorwärts ein, reicht wahrscheinlich das Ladekabel nicht; parken wir rückwärts ein, wird es ebenfalls knapp, weil das Kabel irgendwie um das Heck herumgezogen werden müsste. Kein Vergnügen bei den dicken Kabeln.

Säule und Auto können sich erst wieder nicht einigen. Diesmal hilft es auch nicht, das Ladekabel kurz zu trennen und neu einzustecken. Ich stecke das linke Kabel zurück und greife mir das rechte. Da muss ich ganz schön ziehen, um es um die Säule herum auf die andere Seite zu bekommen und einstecken zu können. Aber es klappt und auch das Laden funktioniert nun anstandslos. Muss man nicht verstehen, nur dankbar akzeptieren.

Ladeprotokoll am Shell HPC in Flensburg

Anekdote

Als wir aus dem Denns zurückkommen, steht auf dem rechten Ladeplatz neben uns ein anderes E-Auto, hat das linke Kabel eingesteckt und lädt offenbar. Wahrscheinlich hat der Fahrer oder die Fahrerin gedacht: Was sind das denn für Deppen, die sich das rechte Kabel für den linken Ladeplatz gegriffen haben…

An der rot leuchtenden linken Säule steht ein Kleinwagen. Drei Personen sind ausgestiegen und wirken etwas hilflos. Sie sprechen mich an, ob ich mich auskennen würde. Hauptgewinn! Vor ihnen stehen fast 10 Jahre elektromobile Praxiserfahrung! ;-)

Die Ladeklappe am Auto ist offen, aber der Anschluss sieht sehr ungewöhnlich aus. Ein CCS-Kabel passt da definitiv nicht rein. Das ist auch kein Wunder, denn die „Ladeklappe“ ist eine Tankklappe, der „Ladeanschluss“ ein Benzinstutzen und der Wagen ein Hybrid ohne „Plug in“.

Die Leute sind verwirrt: Die Autovermietung hätte gesagt, es sei ein Elektroauto?

Der Weg ist doch mühsamer als ich vor Jahren dachte…

Vollsperrung

Zwischen Flensburg und Hamburg ist die A7 auf Höhe Rendsburg an unserem Rückreisetag komplett wegen des Abrisses einer Autobahnbrücke gesperrt. Hätten wir wissen können, wenn wir uns informiert hätten. Dann wären wir wahrscheinlich über Husum zurückgefahren. Aber wir verlassen uns einfach auf Google und glauben nur an eine kurze Umleitung. Real wird es dann eine zweistündige Stop-and-go-Kriecherei über etliche Dörfer. Als wir es endlich geschafft haben und wieder auf der Autobahn sind, lotst uns Google etwas später wie bereits auf der Hinfahrt erneut quer durch Hamburg. Nervig. Ob das wirklich die schnellste Route war?

Laden in Wedemark

Wir machen noch eine Ladepause am Shell Autohof Mellendorf in Wedemark, praktisch kurz vor Hannover. Nicht, weil wir unbedingt laden müssen, sondern weil wir auch hier mit Freshmile deutlich günstiger als zu Hause laden können. Da bunkern wir direkt noch den Fahrstrom für die kommende Woche im Akku. Dauert nur eine gute halbe Stunde. :-)

Während wir laden, beobachten wir einen Lamborghini-Fahrer, der sein mit etlichen Auspuffrohren ausgestattetes Fahrzeug auf dem Parkplatz schräg gegenüber abstellt, in kurzen Hosen und T-Shirt aussteigt, den Kofferraum öffnet, sich in Hemd, Anzug, Krawatte und feste Schuhe wirft und dann wieder einsteigt und davonröhrt. Wir spinnen Geschichten um sein mögliches Leben. Das wir nicht teilen möchten, da sind wir uns einig.

Ladeprotokoll am Shell HPC in Wedemark

Ankunft zu Hause

Durch die Staus, Umleitungen und die zusätzliche Ladepause sind wir viel später zu Hause, als wir gehofft hatten. Ich hätte gedacht, dass die 400km in ca. 6 Stunden zu schaffen wären, inkl. Lade- und Essenspause. Das hat diesmal leider nicht geklappt, wir haben achteinhalb Stunden gebraucht. Dennoch kommen wir relativ entspannt an.

Fazit

Langstrecke mit dem MG4 Electric, mit großem Akku, fährt sich super. Das Auto ist bequem, auch bei 120km/h angenehm leise, verbraucht wenig, lädt schnell. Der Unterschied zu unserer ZOE R110 ist sehr deutlich: Mit dem MG4 sind wir viel komfortabler und schneller unterwegs. Macht Laune. Wir freuen uns schon auf unsere Urlaubsfahrt nach Osttirol im August.

Stay tuned!


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